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Wie die verinnerlichte Mutter und der verinnerlichte Vater unsere WeiblichkeitsSchablone bilden



Das Heilig Feminine

(in Männern UND Frauen)


Wie die verinnerlichte Mutter und der verinnerlichte Vater unsere WeiblichkeitsSchablone bilden


Die Tatsache ist: Wir leben gesellschaftlich in einem Patriarchat. Und wenn wir uns die Welt aktuell anschauen, dann sieht es so aus, als würden die ungesunden Seiten dessen aktuell gerade aus allen noch so verborgenen Winkeln ans Tageslicht gekrochen kommen, um dort unter den Augen der Öffentlichkeit ihr unfassbar schmerzhaftes MachtSpiel zu zelebrieren.

Wie könnte eine essenzhafte Version von Weiblichkeit; von verletzlicher, purer, herzbasierter, auf SelbstLiebe beruhender Femininität in dieser Welt aussehen? Sich anfühlen? In Beziehung treten? Was geschieht in unseren Seelen, deren irdische Verkörperung unser Natürliches Selbst ist, wenn Frauen und Männer ihr inneres Patriarchat und ihr inneres Matriarchat heilen? Individuum für Individuum. Herz für Herz. Von innen nach außen.


Frauen haben ihre Mutter als WeiblichkeitsSchablone verinnerlicht und schauen auf sich selber als weibliches Wesen durch die Augen ihres Vaters. Um die StrategiePanzer unserer bislang so gut geschützten Herzen zu öffnen und all jene emotionalen Konditionierungen aufzuweichen und zu heilen, die uns bislang in enge, dunkle Kerker zwängen, kommen wir nicht drum herum, uns wirklich fühlend damit auseinanderzusetzen, was es emotional mit uns macht, wie wir unsere Mutter als Frau erlebt haben und wie unser Vater auf Frauen -auf uns als Mädchen und als erblühende Femininität- geblickt hat (oder uns (als Frau) ignoriert hat); wie es sich angefühlt hat, Mutter und Vater als GenderVorbilder gehabt zu haben.


Frauen versuchen entweder, ihrer Mutter zu gleichen oder sie probieren mit aller WillensKraft, auf keinen Fall so zu sein wie sie. Das sind nur zwei Seiten einer Medaille. Wir sind in Mutters WeiblichkeitsSchablone gefangen. Nicht frei, unser eigenes heiliges Feminines zu entdecken, zu fühlen und zu leben. Nicht frei, unsere ganz eigene Version von Feminitität zu verkörpern und zu zeigen. Nicht frei, auf unsere ganz eigene unschuldige und wilde, zarte und berührende Art unsere einzigartige NaturalSexyness zu bewohnen und zu verströmen. Wir drehen uns so lange in diesem SchablonenKerker im Kreis unserer ganz individuellen Muster, bis wir diese MutterKonditionierung fühlend geheilt haben.

Das zu heilen, bedeutet aber, dass du bereit sein musst, wirklich zu fühlen, wo und wie deine Mutter in dir lebt und wie du an ihr ausgerichtet dein FrauSein lebst bzw. unterdrückst. Bist du bereit, die schmerzhafte Unfreiheit zu fühlen, die das in deiner Seele verursacht? Den Hunger und die Enge, die das zurückgelassen hat? Die Scham darüber, dich nie gut genug gefühlt zu haben, nie zu genügen; Mutters Hunger und Leere nicht nähren und füllen zu können? Die Unvollständigkeit und Einseitigkeit, zu der du dich geschrumpft hast, um zu passen? Die Verbissenheit, Unbefriedigtheit und den Ekel, den du von ihr inhaliert hast? Die spürbare Falschheit, die subtilen Lügen, die einsperrende Manipulation, die vernichtende Beschämung, die emotionale Erpressung, die Leinen, mit denen du gebunden und angekettet wirst? Ihre Unerreichbarkeit, an der du für immer scheitern wirst, egal wie sehr du um sie kämpfst? Wie du ihr immer noch gefallen willst? Sie glücklich machen. Sie retten. Oder gegen sie rebellieren, damit sie endlich versteht, dass sie dir Unrecht getan hat. Oder hast du dich inzwischen heimlich darin eingerichtet, dass du dich ihr innerlich überlegen fühlst, damit es nicht so weh tut, dass sie dir nie eine wirkliche Mama war?

...was immer deine Version davon ist: Bist du bereit, dir davon ein Mal wirklich dein Herz brechen zu lassen? Wirklich tief zu fühlen, auf welche Weise dir eine Mama gefehlt hat, die gleichsam warm und haltend, sicherheitsspendend und stark, still und erreichbar, verlässlich und präsent ist und dir ein leidenschaftliches, Lebens-umarmendes Vorbild dafür schenkt, Frau zu sein?


Und wenn du das überstanden hast, würdest du dich anschließend dafür öffnen, dich davon fundamental berühren zu lassen, wie es war, von deinem Vater angeschaut zu werden und zu fühlen, was er dabei gefühlt hat? Wie und was du durch seine Augen warst? Wie du dich dabei ungesehen, unzulänglich, missbraucht, ausgesaugt, sexualisiert oder neutralisiert, zurückgewiesen oder stigmatisiert, herabgesetzt, über-beschützt, rationalisiert, grau gemacht, funktionalisiert, gedemütigt und in die eine oder andere Schublade gequetscht gefühlt hast? Was sind deine ganz eigenen Versionen davon, dich dagegen zu wehren? Oder noch immer zu versuchen, gut genug zu sein und Papas Anerkennung zu bekommen? Oder noch immer Papas subtilem oder offenem Missbrauch zu entkommen? Oder noch immer zu beweisen, dass du liebenswert bist? Wertvoll. Schön. Klug. Stark. Lebenstauglich. Ernst zu nehmen. Oder hast du deinen Papa als schwach und feige erlebt, als gescheiterten Versager des Lebens, und verachtest ihn (heimlich) dafür? Inwiefern versuchst du noch immer, aus seinem Dunstkreis zu entkommen, weil er dich zu sehr zum kostbarsten Inhalt seines Lebens gemacht hat (vielleicht auch, weil es neben dir keine andere Erfüllung in seinem Leben gab?)? Oder probierst du hartnäckig, eine eigene Identität, eine eigene Meinung, eigene Werte jenseits von ihm zu entwickeln, während er dich bevormundet, weil du dein Leben allein nicht auf die Reihe kriegst (aus seiner Sicht)? Oder kämpfst du darum, irgendwie sein Herz zu erreichen, weil er entweder versteinert, hart, kalt oder weggenebelt und ungreifbar ist und vielleicht Zeit deines Lebens war? Oder hast du es dir halbwegs in der Haltung bequem gemacht, dass Papa nunmal kein Held und kein König ist und man als vernünftige, erwachsene Frau von Männern nun auch wirklich nicht mehr erwartet, dass sie MärchenHelden sind? DesIllusionierung ist ein sehr beliebtes Versteck vor herzzerreißendem Schmerz...

...was ist deine Version davon, dich vor jenem Schmerz zu schützen und dir den inneren weiblichen Hunger vom Leib zu halten, der irgendwo im Herzen jeder Frau begraben liegt, bis er schließlich heilt? Jener Hunger, von einem Papa in der Kindheit und Jugend das tief-nährende Gefühl in dein feminines Herz gesäht zu bekommen, dass du eine kostbare, schöne, einzigartige, begehrenswerte, aus Schöpfers Liebe und Leidenschaft bestehende Prinzessin bist?


Wenn wir uns durch all diese Schichten von konditionierten Schablonen und Abwehr, Strategien und Anpassung in Bezug auf unsere Eltern zu unserem essenzhaft-nacktem HerzKern hindurchfühlen … was ist dann gesunde Liebe, Partnerschaft, Erotik und Sexualität; was ist gesunde Freundschaft und Schwesternschaft bzw. Gefährtinnenschaft? Wir hatten in der gesamten MenschheitsGeschichte keine Vorbilder dafür! Wie wäre es, wenn wir jetzt zu welchen werden könnten?





Iona von der Werth, März 2017

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