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Wir müssen unseren SeelenEltern nichts beweisen!

Vorbemerkung: Ich verwende im folgenden Text die Begriffe „SchöpferMama“ und „SchöpferPapa“. Mit „SchöpferMama“ (oder am Ende des Textes mit „Mama“) meine ich das „DevineYin“/die „GöttlicheMutter“. Mit „SchöpferPapa“ (oder am Ende des Textes mit „Papa“) meine ich das „DevineYang“/den „GöttlichenVater“/„Schöpfer“. Wenn ich von beiden spreche, verwende ich den Begriff „SeelenEltern“. Alle drei Begriffe (SchöpferMama, SchöpferPapa, SeelenEltern) werden im Kontext von Heart Dialogue sonst nicht verwendet, weshalb ich sie einleitend erklären möchte. Ich verwende sie nicht, um mich von HD abzugrenzen oder um mich über HD zu erheben. Sie sind mir vielmehr spontan entsprungen und sind Ausdruck meines individuellen liebevollen Gefühls, dass ich zu unseren göttlichen Eltern habe. Daher möchte ich sie auch im Text beibehalten, wissend, dass sie unter Umständen für Verwirrung sorgen können. Das sind sie mir wert. Wichtig zur Abgrenzung: Sollte ich von den Frauen und Männern reden, die hier auf dieser Erde unseren Körper gezeugt und in die Welt gesetzt haben, dann bezeichne ich diese als unsere „irdischen Eltern“. Ich hoffe, dass ich hiermit für sprachliche Klarheit sorgen konnte. Wir müssen unseren SeelenEltern nichts beweisen! oder: Warum unser Kontakt auf dieser Erde und vor allem bei HD keine LiebesPrüfung ist.

Ich habe diesen Text, der ein Brief an euch ist, geschrieben, nachdem ich mich heute Nacht getraut habe, mich ganz mit meiner Angst vor emotionaler Nähe, Intimität und Liebe zu zeigen. Als Mann vor meiner inneren Frau, der ich mit dieser Angst in die Augen geschaut habe, ohne ihr auszuweichen, ohne mich aufzublasen und ohne mich kleinzumachen. Und als Seele. Vor SchöpferMama, in die ich mich mit dieser Angst versucht habe, voll hineinfallen zu lassen. Und vor SchöpferPapa, von dem ich mich versucht habe, mit dieser Angst voll ansehen zu lassen. Dabei habe ich etwas gefühlt, was ich vorher noch nie gefühlt habe und was ich auch nach diesem Moment nur noch schemenhaft, aber nicht mehr voll zugänglich in mir trage. Der Impuls, euch von dem zu schreiben, was ich in diesem Moment gefühlt habe, war sofort da – genauso wie die Scham darüber, ob ich euch das überhaupt schreiben darf. Ich habe es euch dennoch geschrieben und schicke diese Worte für den Fall vorweg, sollte mein Brief manchen Stellen eine „Komm schon, mach, schreib es auf!“-Energie haben. Denn es bedeutet mir sehr viel, was ich euch geschrieben habe und mich damit zu zeigen macht mir gleichermaßen Angst. Liebe Wegbegleiter, ich schreibe euch, weil ich euch sagen möchte, dass unser Kontakt auf dieser Erde und vor allem bei Heart Dialogue keine Prüfung ist. Wir müssen, wenn wir uns auf dieser Erde und vor allem bei HD begegnen, nicht unter Beweis stellen, was für liebende und liebesfähige Wesen wir sind. Und wenn wir uns bei HD oder außerhalb davon begegnen und – wie es ein langjähriger Weggefährte von mir und euch in meiner letzten ProzessGruppe so treffend und inspirierend gesagt hat – „in unserem Knotensaft schmoren“ und voller Angst, Scham und Projektionen sind und nichts zwischen uns geht, dann ist es nicht so, dass wir verkackt haben und durch eine Prüfung gefallen sind. In solchen Momenten haben wir es nicht verdient, abgestraft oder belehrt zu werden. In solchen Momenten sind wir keine wertlosen, gottlosen Geschöpfe. Wir sind dann nicht mama- und papaseelenallein. Nein. Auch in solchen Momenten sind wir in, mit und aus SchöpferMama und SchöpferPapa und deren Liebe. Und ich sage „auch“ und nicht „vor allem“ in solchen Momenten, weil wir IMMER in, mit und aus SchöpferMama und SchöpferPapa und deren Liebe sind. Weil es anders gar nicht geht. Weil sie uns lieben. Uns alle und jeden von uns ganz besonders. Egal was wir machen. SchöpferMama ist keine intrigante, fiese Schnepfe, die uns nur dann mit ihrem feucht-warmen (Schein-)Liebesteppich einlullt, wenn wir brave, liebe, kuschelbedürftige Kinder sind. Und die uns eingeschnappt aufs Zimmer schickt, wenn wir kratzbürstig, motzig oder bräsig sind. Oder die eklig und „gutschi-gutschi“-mäßig an uns rumdoktert, wenn wir ängstlich, verstört und schüchtern in der Ecke sitzen. Bloß damit wir wieder fröhlich sind – denn sie will ja „immer nur das Beste für uns“. Nein. SchöpferMama hält uns immer, mit allem, was wir fühlen. Und wenn es die existenziellste Angst vor Liebe ist, die uns dazu bringt, komplett dicht zu machen und nichts mehr an uns ranzulassen. Auch dann hält sie uns in jeder Sekunde genau damit und lässt uns nicht im Stich. Weil wir ihre Kinder sind und weil sie uns alle liebt. Und SchöpferPapa ist kein kalter Tyrann, der auf seinem eisernen Thron sitzt und dem wir mit unserer offenherzigen Beziehungsbereitschaft vor den Füßen rumkriechen müssen, bis er dann irgendwann vielleicht einmal ein Auge auf uns wirf. Nur um uns dann einen Schelle zu verpassen und uns damit zu zeigen, dass wir ihm nicht offenherzig genug sind. Und er ist kein schleimiger Fummler, der uns die ganze Zeit schmierig anschmachtet, um dann beleidigt rumzuheulen, wenn wir ihm nicht die Liebe geben, die er sich doch „so von uns wünscht“. Nein. SchöpferPapa schaut uns immer an, ohne etwas von uns zu wollen. Und wenn wir ihn hassen, ihn beschimpfen, nie wieder etwas mit ihm zu tun haben wollen, ihm die kalte Schulter zeigen und unser Herz komplett vor ihm verschließen. Auch dann schaut er uns in jeder Sekunde voller Liebe an und sagt: „Auch wenn es nichts gibt, was mich mehr schmerzt, als dass ich dich nicht voll anschauen darf, so gibt es nichts, was du tun könntest, damit ich jemals aufhöre, dich anzuschauen.“ Er schaut uns immer an und wünscht sich immer nichts sehnlicher, als dass wir zurückschauen. Weil wir seine Kinder sind und weil er jeden von uns liebt. Ich wünsche mir, dass wir es zulassen, dass all das mehr und mehr in unseren Herzen landen und sich dort ausbreiten kann und dass wir uns dann mehr und mehr mit diesem Wissen im Herzen begegnen. Mit dem Herzwissen über unsere tiefe Gutheit als Seele vor SchöpferMama und SchöpferPapa und mit dem Herzwissen über unsere tiefe Gutheit vor uns selbst. Und zwar vor allem – und jetzt sage ich bewusst „vor allem“ – in den Momenten, in denen nichts zwischen uns geht. In denen wir dicht machen, in denen wir uns gegenseitig abschmieren lassen, in denen wir das Dunkelste in uns auf einander projizieren und uns dafür verachten und in denen wir die Bestrafungspeitsche erbarmungslos über uns knallen lassen. Denn vor allem dann ist es wichtig, dass wir wissen und vor allem fühlen: Wir haben gerade nicht die Liebe unserer SeelenEltern verspielt. Wir haben uns gerade nicht der Liebe unserer SeelenEltern als unwürdig erwiesen. Wir haben gerade für SchöpferMama und SchöpferPapa nichts falsch gemacht. Natürlich kann es sein, dass es sich in so einem Moment furchtbar zwischen uns anfühlt, dass es zum Verzweifeln ist, wie wenig zwischen uns in so einem Moment frei fließen kann, dass es hinter aller Performance und Strategie in so einem Moment einfach nur schal und leer zwischen uns ist – und wahrscheinlich wird es sich vorerst auch immer öfters furchtbar, traurig, leer und schal zwischen uns anfühlen, je weiter wir auf dem Heilungsweg vorangeschritten sind. Ja, es ist ein Drama, wie wenig wir uns bisher wirklich verletzlich und berührbar begegnen können – auch und gerade für unsere SeelenEltern. Aber wir verkacken deswegen nicht vor ihnen. Sie verstoßen uns deswegen nicht. Und wir haben es deswegen nicht weniger verdient, von ihnen in Liebe gehalten und mit Liebe angesehen zu werden – und zwar genau so, wie wir gerade sind. Der Kontakt zwischen uns (ob im Rahmen von Heart Dialogue oder außerhalb davon) ist keine Prüfungssituation, in der wir unter Beweis stellen müssen, wie offen unsere Herzen sind und wie sehr wir (schon) in der Lage sind, Liebe zu geben und Liebe zu empfangen. Unser Kontakt ist nicht dafür da, glanzvoll zu bestehen oder kläglich zu scheitern. Und wenn wir das doch (noch) so empfinden und uns im Kontakt selbst und gegenseitig unter LiebesLeistungsDruck setzen, dann liegt das zuallererst und wahrscheinlich ausschließlich an einer fetten Wunde in uns. An der Wunde, die entstanden ist, als wir uns als Kinder sehnsüchtig und strahlend die Liebe unserer irdischen Eltern wünschten – und zwar die Liebe einfach nur dafür, dass wir da und dass wir WIR sind. An der Wunde, die entstanden ist, als wir schmerzvoll und entsetzt fühlen mussten, wie wenig uns unsere irdischen Eltern diese Liebe gaben. Als wir irgendwann verzweifelt anfingen, vor ihnen glänzen zu wollen, um diese Liebe doch noch irgendwie zu bekommen. Und als wir ohnmächtig und beschämt einsehen mussten, dass wir kläglich damit gescheitert sind und irgendwann hilflos und ohnmächtig aufhörten, noch an diese Liebe zu glauben geschweige denn sie uns zu wünschen. Denn egal was wir getan haben: Diese Liebe haben uns unsere irdischen Eltern nie (genug) gegeben. Und daran hat auch unsere Liebe für sie rein gar nichts geändert. Damals haben wir gelernt bzw. sind darin bestätigt worden, die Berührbarkeit und Verletzlichkeit unseres Herzens hinter dicken Knoten zu verbergen. Zu schmerzhaft, hoffnungslos und existenziell bedrohlich hat es sich irgendwann angefühlt, unseren irdischen Eltern im Kontakt naiv und unschuldig den essenzhaften Ausdruck unserer Seele, die tiefe Bedeutsamkeit unserer Herzenswünsche und unserer Liebe zu offenbaren. „Nein! Stopp!“ hat etwas in uns ab einem gewissen Punkt beschlossen, was dazu geführt hat, dass wir bis heute im Kontakt miteinander mehr oder weniger performen, manipulieren, projizieren, taktieren, vernebeln, verführen und verwirren, als uns mit unserer ganzen Tiefe, Schönheit und Einzigartigkeit zu zeigen. Dass wir lieber mit einer abgespeckten Version von uns in Kontakt miteinander treten, als nochmal den Schmerz, die Verzweiflung und die Ohnmacht zu riskieren, die wir als Kinder irgendwann nicht mehr ausgehalten haben. Es ist aber kein Ausdruck unserer Bösartigkeit oder Schlechtheit, dass wir das tun und davon (wenn überhaupt) auch nur ganz langsam abkommen. Nein. Es ist ein Ausdruck unserer tiefen Liebe für uns selbst, die uns hat zu radikalen Mitteln greifen lassen, um den zarten, unschuldigen, verletzlichen und berührbaren Kern unserer Seele effektiv vor dieser gefühlt existenziellem Bedrohung zu schützen – dass der Kern unserer Seele unzerstörbar und keine Emotion unaushaltbar ist, darüber konnten wir in der emotionalen Einsamkeit, die wir mit unseren irdischen Eltern erfahren haben, tragischer Weise kein Herzwissen erlangen. Anstatt uns also im Kontakt miteinander dafür zu verurteilen, dass wir „immer noch nicht“ voll berührbar sind und uns „immer noch nicht“ voll zeigen, sollten wir mehr und mehr ein Ja zu diesen Schutzsystemen um unsere rohen, unschuldigen Herz in uns finden, uns liebevoll und behutsam Zeit dafür geben, diese Schutzsysteme abzubauen und uns mehr und mehr begeistert und stolz dafür umarmen, dass wir überhaupt dazu bereit sind, unsere Herzen wieder für uns und andere zugänglich machen zu wollen – nach dem was wir erfahren haben, ist das keine Selbstverständlichkeit. Aber: So wie beschrieben war es nur mit unseren irdischen Eltern. So war es aber nie, so ist es nicht und so wird es auch niemals mit unseren SeelenEltern sein. Die Liebe unserer SeelenEltern müssen wir uns nicht erarbeiten, erkämpfen, erbetteln, erschleimen oder erhoffen. Die Liebe unserer SeelenEltern geht uns nie verloren. Die Liebe unserer SeelenEltern ist immer für uns da – und zwar einfach nur, weil wir da sind, weil wir WIR sind. Unabhängig von dem, was wir tun, denken, wünschen oder wollen. Und wenn wir das mehr und mehr fühlen und mehr und mehr bereit dazu sind, das in unseren Herzen zu tragen, dann kann das viel von der Last von uns nehmen, die wir uns (in meinen Augen zumindest) im Moment noch im Kontakt miteinander auf die Schultern laden. Wir müssen unseren SeelenEltern nichts beweisen. Wir müssen vor unseren SeelenEltern nicht bestehen. Wir müssen uns für unsere SeelenEltern nicht verändern, verbiegen oder verdrehen. Wir müssen uns für sie nicht verleugnen und zwar egal wofür. Wir müssen für sie nicht mehr oder weniger werden, als wir es bereits sind. Denn für sie sind wir vollkommen, so wie wir es sind, seit sie uns gemeinsam geschaffen haben. Das heißt nicht, und bitte missversteht mich an dieser Stelle nicht, dass wir unseren Kontakt und das, was wir darin von uns preisgeben, in Zukunft trivialisieren sollten und alles dabei belassen, wie es im Moment ist – ich glaube aber, dass die aller meisten von uns so oder so nicht dazu neigen würden. Nein. Vielmehr möchte ich euch sagen: Unser Kontakt auf dieser Erde und ganz besonders unser Kontakt bei Heart Dialogue ist keine LiebesPrüfung, in der wir uns die Liebe unserer SeelenEltern verdienen müssen – und übrigens auch nicht die GeschwisterLiebe, die wir die ganze Zeit (wahrscheinlich oft noch unbewusst) für einander empfinden. Der Kontakt zwischen uns, auf dieser Erde und ganz besonders bei Heart Dialogue ist eine, nein, er ist DIE Chance für uns, uns wieder daran zu erinnern, dass die Liebe unserer SeelenEltern für uns immer da ist, schon immer da war und für immer da sein wird. Lasst uns einander immer mehr mit diesem Herzwissen begegnen. Und dann lasst uns schauen, was passiert. In Liebe für Mama, Papa und für euch. geschrieben von Manuel im April 2019

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