Dieser Artikel ist eine Fortsetzung meines Artikels "Was bleibt von mir übrig, wenn meine Mauern fallen?" und beschreibt, wie sich die Beziehung zu meinen energetischen Mauern weiterbewegt und verändert hat. Was sich zunehmend immer deutlicher in meinem Alltag zeigt, ist, dass ich im Vergleich zu vorher mehr und tiefer fühlen kann, wenn ich nichts fühle, was mein Leben lang ein ganz normaler Zustand war. Diese Leere und Stagnation die damit einhergehen, die ich bisher versucht habe, mit verschiedensten AlltagsDrogen (Essen, Schokolade, Internet…) zu kompensieren, werden genau dadurch zunehmend größer. Das ist neu, denn bisher hat diese Art von Betäubung bestens und sehr verlässlich funktioniert. Es ist, als würde diese innere Leere sich weigern, sich weiterhin betäuben zu lassen und mich innerlich auffordern, sie endlich zu fühlen! Sie wirklich zu mir zu nehmen, zu kapitulieren und zu fühlen, dass diese Leere bereits seit meiner Kindheit in mir lebt und ich sie in aller Tiefe fühlen muss, um sie wirklich heilen zu können. Ein weiterer Aspekt, der mir persönlich sehr wichtig erscheint und meine Beziehungsfähigkeit bisher stark beeinträchtigt hat, ist, dass ich aufgrund meiner Mauern alles vermeintlich Unschöne, Schräge, Übergriffige und sonstige Merkwürdigkeiten anderer sofort abgeblockt, niedergemacht und von mir gestoßen habe. Natürlich geschah dies aus Schutz und Angst vor Verletzungen oder aufgrund meiner Kindheitstraumata, aus dem Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins heraus und es geschah automatisch, weil es tief in mir verankert ist. Aber: Durch dieses Abblocken und Wegstoßen war es mir nie möglich, das Gegenüber voll reinzulassen um dann wirklich zu fühlen, was es in mir auslöst und darauf folgend emotional gesund auf den anderen reagieren zu können. Das bedeutet keineswegs, dass ich dann alles mit mir machen lasse, das war nämlich bisher meine Annahme und das führte immer wieder zu Angst und dem Aufrechterhalten meiner Mauern. Ganz im Gegenteil, wenn ich vollends fühle, was der Mensch der gerade mit mir in Beziehung tritt, in mir auslöst, kann ich adäquat reagieren und entsprechend handeln. Der Grad der Tiefe meiner HerzReinlassfähigkeit, entspricht dem Grad meine Verwundungen wirklich in aller Tiefe fühlen zu wollen. Da heraus schließe ich, dass Beziehungsfähigkeit unabdingbar ist, um zu heilen und das die Verweigerung von Beziehung gleichsam die Verweigerung ist, seine Verwundungen fühlen zu wollen und schlussendlich in die Verweigerung mündet, heilen zu wollen! Ich bin heute nicht mehr das ungeschützte und hilflose kleine Mädchen, das kein sicheres Zuhause hatte. Heute bin ich als Mensch und Frau körperlich erwachsen und finde immer mehr in mir selber mein Zuhause und meine Heimat und möchte durch meinen Heilungsweg mit HeartDialogue®, endlich auch seelisch erwachsen werden. Ich kann im Kontakt mit anderen jederzeit zu meinem Gegenüber sagen: "Das reicht, so möchte ich nicht behandelt werden" und gehen, ich bin frei, ich muss nirgends bleiben, wo ich mich nicht wohlfühle. All das habe ich immer versucht mit meinen Mauern im Voraus zu vermeiden, damit es gar nicht erst so weit kommt. Inzwischen kann ich immer mehr fühlen, dass ich FREI bin. Meine Mauern waren viele Jahre meines Lebens überlebenswichtig, doch sie wurden zu meinem eigenen Gefängnis. Ich war nicht erreichbar und ich konnte umgekehrt niemanden erreichen, ich war von der Welt emotional abgeschnitten. Mit jedem Stück Mauer das fällt, kann ich mich selber, die Menschen und das Leben immer mehr fühlen und mich davon berühren und auch erschüttern lassen. Ich fühle mich zunehmend körperlich und seelisch auf wunderschöne Art leichter… In diesem Kontext wird mir immer bewusster, dass meine Mauern als Ersatz für etwas standen, was mir in der Kindheit bereits genommen wurde: MUT! Mut verletzlich meine Wahrheit zu verkünden, Mut alles zu fühlen, was die Welt und die Menschen in mir auslösen, Mut zu leben und lebendig zu sein, Mut zu lieben, Mut zu hassen, Mut zur Freiheit, Mut ICH selber zu sein. ~ Fühlen braucht Mut ~ Ich kann niemals vorher wissen, was eine Begegnung in mir auslöst, ich kann nichts und niemanden kontrollieren, ich kann niemanden da hinmanipulieren oder verführen, damit er dies oder das tut, ich kann nichts erzwingen. Es braucht Mut zur Hingabe, die Kontrolle aufzugeben, in das Leben einzutauchen, mitzuschwimmen, unterzugehen und wieder aufzusteigen. Und ich kann diesen Mut immer mehr in mir fühlen und mit jedem "mehr" an ihm, bröckeln meine Mauern und ich steige aus dem Trümmerhaufen empor. Selbst wenn ich im Gegenüber etwas Schräges fühle, so fühle ich immer mehr - und das auch zunehmend gleichzeitig - die Unschuld und die Liebe im anderen, aus der wir alle in Essenz bestehen. Das wurde mir erst kürzlich im Kontakt mit jemandem sehr bewusst. Das Schräge im anderen macht die Unschuld und Liebe nicht weniger wertvoll und die Unschuld und Liebe machen das Schräge nicht weniger schräg, dennoch fühle ich beides und möchte niemanden mehr sofort "in die Tonne treten" und abstrafen, sondern wirklich alles fühlen, was es zu fühlen gibt, um dann entsprechend zu reagieren. Hier muss ich allerdings sehr wachsam sein, dass nicht ein mütterlicher Aspekt in mir anspringt (der an sich schön ist, nur hier leider nicht wirklich passt) und beginnt, den anderen caretaken und kleinhalten zu wollen, weil das Gegenüber Mitleid in mir auslöst (was dann evtl. vom anderen fehlinterpretiert/missbraucht werden könnte und sich so von beiden Seiten eine ungesunde Dynamik entwickeln könnte). Auch hier gilt es, den Mut zu haben, mich dem anderen herzoffen und verletzlich voll mit dem zu zeigen, was er in mir auslöst. Es ist eine Gratwanderung, ein Wechsel von Extremen zur Mitte hin, von schwarz und weiß zu allen Farben des Regenbogenspektrums. All das zeigt mir, dass meine Fühl- und ReinlassKapazität gewachsen sein muss, sonst wäre das nicht möglich. Das "entweder oder" wird immer mehr zum "sowohl als auch". Das ist wunderbar! Es schenkt mir so viel Weite und diese Weite war so lange weggesperrt. Eine stille und kraftvolle Weite! Fühlen braucht Mut. Leben braucht Mut. Fühlen bedeutet zu Leben. Leben bedeutet zu Fühlen. In Liebe, Dana ♥
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