Der Archetypus des Vaters und sein InitiationsLied der AufbruchStimmung
an seine SchattenBrüder Tyrann, Prof. LeistungsDaddy und NebelPapa hin zu einem neuen VaterZeitalter
Um unser inneres Matriarchat UND Patriarchat zum Abschluss zu bringen und stattdessen eine auf Soulfulness und Heartfulness basiernde SelbstSchaft zu begründen, bedarf es der Dekonstruktion und Heilung der SchutzKnoten und emotionalen Verwundungen unserer SeelenQuellen von ihren SchattenArchetypVersionen zu deren Essenzen hin. Heute wollen wir speziell den Archetypen des Vaters betrachten. Wie alle GenderArchetypen gibt es ihn selbstverständlich in Männern UND Frauen.
Das SeelenHerz des inneren Vaters singt dazu zu all seinen inneren und äußeren Schützlingen/Kindern:
Mein Herz ist euer Fels in der Brandung des Lebens, meine Kinder und Schützlinge im Außen und Innen. Ihr könnt euch daran anlehnen. Es schlägt stark und beständig. Wie ein LebensKompass. Du darfst dich daran ausrichten, wenn du magst. Es bietet dir emotionale Orientierung an. Es ist weise und klug. Existenz-erfahren und mutig. Weit und wandelbar. Warm und verlässlich. Gütig und geduldig.
Meine Quelle ist LiebesStärke. Da heraus bin ich mir meiner Macht und Autorität über meine Schützlinge jederzeit bewusst; ich würde meine Macht niemals ausnutzen: ich bin unbedingt vertrauenswürdig, standhaft, schützend, gebend und nährend. Meine Macht und Autorität dient stets meiner Liebe und ist getragen von gutem Willen, dem Wunsch nach Wahrhaftigkeit und stimmigen Lösungen. Ich scheue keine Konflikte. Du kannst, darfst und sollst dich mit mir streiten. An und mit mir kannst du deine eigenen gesunden Grenzen kennenlernen und sicher erforschen. Du darfst deine Kräfte an und mit mir messen; du darfst wachsen und deinen ganz eigenen Weg finden. Ich zeige in Liebe und mit Kraft nötige Grenzen auf, weil ich ein natürliches Bewusstsein dafür habe, dass diese wichtig zur SelbstWerdung meiner Kinder sind.
Ich bin erwachsen und eigenständig und ich möchte, dass du es auch irgendwann bist. Du sollst DU sein; keine Fortsetzung von mir. Ich lebe mein Leben in Liebe, Wahrheit, Freiheit und Fülle. Deshalb brauche ich von dir absolut gar nichts. Du kannst dich ganz frei dorthin entfalten, wo DU hin möchtest. Bis dahin darfst du ganz mein KIND sein; klein und bedürftig, zart und beschützenswert. Ich fange dich solange auf, bis du alleine fliegen kannst.
Ich schenke dir Inspiration, was Männlichkeit (Gender) und ErwachsenSein (Being) betrifft. Ich spiele nicht viel mit dir (vor allem werde ich niemals kindisch); ich gebe dir eher Inspiration für Spiele und unterstütze dich in deiner Freude und Neugierde, die Welt und dich selbst zu entdecken. Deine Fragen, Wünsche und Geheimnisse sind absolut sicher bei mir und es ist mir eine Ehre und Freude, wenn du bei mir Rat suchst oder dich mir anvertraust. Du kannst immer mit allem zu mir kommen.
Ich spende und vermittle Sicherheit, Kraft, AufgehobenSein und eine klare Richtung. Ich führe die (innere und/oder äußere) Familie aus meiner Liebe und Klarheit heraus an; beschreite den ersten Schritt, initiiere einen Moment und bin Vorbild. Da heraus darfst und sollst du dann deinen eigenen Weg finden. Ich zeige dir, wie du ihn finden kannst.
Ich beschütze dich, so dass du dich an mich anlehnen kannst. Gerade in schwierigen Situationen gehe ich stets voran und übernehme die Führung. Wenn dir etwas Angst macht, ermutige ich dich, deine Ängste voll zu fühlen. Ich sehe deine Stärke darin, dass du tief fühlst, nicht darin, dass du deine Gefühle gut im Griff hast oder Angst „überwindest“. Ich unterstütze dich darin, deine Verletzlichkeit und Größe/Kraft gleichermaßen zu bewahren und zu entwickeln. So lebe auch ich mein Leben und gestalte meine Passion und Beziehungen: Die Echtheit deines Wesens ist wichtiger als alles andere. Ich weiß absolut und unerschütterlich um deine Gutheit und unterstütze deinen natürlichen, ehrlichen Ausdruck. Ich sehe stets dein Wesen, völlig unabhängig von Verhalten. Ich halte Raum dafür, dass du als Seele Mensch sein kannst.
Ich bin mit Begeisterung und Respekt PartnerSchablone für meine Tochter und mit Stolz und Kraft MännlichkeitsVorbild für meinen Sohn. Nachdem ich gemeinsam mit dir alles gefühlt habe, was du heute an Emotionen zu verdauen hattest, kann es morgen losgehen in einen neuen Tag, ein neues LebensAbenteuer, um mit neuer HerzensKraft und ExistenzLeidenschaft etwas zu kreieren, zu erfinden, zu erschaffen, meine geliebten Kinder: Es gibt so viel zu entdecken hier auf Erden, so viel zu tun, zu werden und zu sein; du kannst dich auf so viele Weisen ausdrücken und kennenlernen: Los geht’s!
…und wenn du alt und reif genug bist, gehst DU voran und ich stärke dir den Rücken... bis du es schließlich ganz allein kannst und auch schaffen möchtest.... und dann FLIEG!
Ich sende ein kraftvolles Lied der Initiation und AufbruchsStimmung an meine SchattenBrüder im VaterLand:
TyrannenVäter dieser Welt, euer Wort ist rigides Gesetz. Lautstarke Befehle, harte Anordnungen, Strafen, Schelte, Gewalt, Gebrüll, Ungerechtigkeit, cholerische Ausbrüche und angsteinflößende Drohungen sind die TagesOrdnung in eurem DunstKreis. Was immer dein Gesetz; du duldest keine Widerrede. Alles Lebendige wird im Keim erstickt, alles Widerspenstige unterworfen, alles Verletzliche gedemütigt. Du strafst das Kindliche/Zarte mit Missachtung und Verachtung und erniedrigst und beschämst das Kraftvoll/Eigenwillige.
Du hast starkes Interesse daran, dass deine Söhne niemals genauso „groß“, geschweige denn größer (mächtiger) werden wie/als du selbst. Du fühlst dich grundsätzlich bedroht von der Freiheit und Kraft anderer. Autorität bedeutet für dich Kontrolle und Macht, gern auch Unterwerfung. Es geht um Regeln und Macht statt um Beziehung. Über deine Dominanz holst du dir Bestätigung. Wenn du das Gefühl hast, dir wird bedingungslos (aus Angst) gefolgt, fühlst du dich wertvoll und mächtig. „Ich kann Leute unterdrücken, also bin ich.“ Du fühlst dich nur groß, wenn du andere klein machst. Kinder dürfen unter dir niemals erwachsen werden, da du dich dann nur noch wie eine mickrige Wurst fühlst. Bzw. weil du dann fühlen müsstest, wie klein, ängstlich und wertlos du dich in Wahrheit, unter deiner Härte, wirklich fühlst.
Jeder, der sich dir widersetzt, ist dein persönlicher Feind. Du arbeitest mit Einschüchterung. Angst ist dein tägliches Geschäft. Faust auf den Tisch, Gebrüll, Gepolter, körperliche Gewalt. Auf´s Zimmer schicken, Beziehung entziehen. Lieblos, kalt, unbezogen, herrschend, brutal. Alles Verletzliche oder gar Ängstliche verachtest du beißend, lachst es aus und beschämst es (innen und außen). Wut und Widerspruch wird unterworfen und bedroht. Andere Meinungen gehören verbannt, an Austausch hast du kein Interesse; du willst Gehorsam. Wer das nicht bietet, ist so gut wie erledigt. Ein Aussetziger. Beschämt. Geächtet.
Du hast keinerlei Respekt und Achtung vor dem Wesen deiner Kinder geschweige denn vor ihrer IntimsPhäre. Eigentlich sind das gar keine richtigen Menschen. Was sie fühlen, ist dir vollkommen egal. Du zerstörst systematisch alles Zarte, Mutige und Individuelle in ihnen. Verängstigst sie, verstörst sie, um sie schließlich zu brechen.
Bitte, TyrannenVater, versuche, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie schwach und wertlos du dich fühlst. DAS ist die wahre Quelle für dein invasives, brutales und missbräuchliches Verhalten deinen Kindern gegenüber. Ein wahrlich erwachsener Mann und Vater hätte es niemals nötig, sich so aufzuführen wie du. Kannst du bitte versuchen, Verantwortung dafür zu übernehmen? Deine brutale Oberfläche und PseudoMacht müsste dringend dahingehend dekonstruiert werden, dass du deine eigene Angst, Schwäche und Wertlosigkeit fühlen kannst, um dann von einer therapeutischen BezugsPerson ein ReParenting zu bekommen, in dem du deine eigene Verletzlichkeit und Gutheit wiederentdecken kannst. Ich weiß, das braucht verdammt viel Mut und Eier. Wahrscheinlich lacht mich deine AbwehrOberfläche gerade spöttisch aus und sagt: „Das ist was für Tunten!“ Nun... wenn es dein (falscher) Stolz erlaubt, dass so manche „Tunte“ bedeutend mehr Eier hat als du, dann bleib stur auf dem Kurs... ansonsten...: gib deinem Herz doch noch eine Chance, Zentrum deines Lebens und Quelle deiner Autorität zu werden. Bitte.
Prof. LeistungsDaddys dieser Welt, ihr seid -je nach Vorliebe und Talent- belesen/studiert, handwerklich versiert, sportlich und/oder künstlerisch-kreativ begabt ... und gleichzeitig emotional weitestgehend unberührbar. Denker, Philosophen, Studierte, vermeintlich weise und intelligent. Verstand und Logik ist alles, was zählt. Tun, Schaffen, Handeln, Leisten, Werkeln, Tüfteln, Bauen, Hämmern, Meißeln, gern auch gemeinsam mit den Kindern, dann lernen sie gleich was für´s Leben. Gemeinsam (Leistungs)Sport betreiben oder kreativ sein, JamSessions, ProsaDiskussionen, tiefschürfende LebensGespräche, noch einen Berg erklimmen, noch ein Turnier gewinnen. Doch für das persönliche Herz und verletzliche Beziehung ist kein Raum. Weder für deine Emotionen, noch für die deines Kindes. Je nach Prägung und Vorliebe empfindest du Emotionales ohnehin als lächerlich/unreif oder was für Schwächlinge/Weicheier/Schwule oder lediglich als Instrument und Quelle des künstlerischen Prozesses.
Besonders wenn du aus der intellektuellen, sportlichen oder handwerklichen Ecke kommst, bist du vermutlich überzeugt, deinem Kind das Beste zu empfehlen, wenn du ihm vermittelst, dass man auf seine Gefühle nicht arg hören sollte; sie sind was für das schwache Geschlecht: hysterisch und unberechenbar. Besser, man(n) bekommt sein GefühlsLeben frühzeitig in den Griff. Es macht einen sonst nur schwach und irrational. Peinlich und angreifbar. Dysfunktional und lächerlich. Und genau das willst du nun überhaupt nicht sein: Stattdessen anerkannt, respektiert, leistungsstark, gefragt. Stets eine kluge/fachkundige/ künstlerisch wertvolle Meinung zu allem. Stets den Überblick. Die Nase vorn. Zuerst am Ziel. Der Geist klar. Aufs Denken/Tun/Schaffen/Leisten/Gewinnen ausgerichtet.
Deine Kinder sollen ebenso sein. Kluge Gespräche schon mit dem KindergartenKind. Diskussionen über die Tageszeitung mit dem frisch Eingeschulten. „Was macht die Schule?“, fragst du jeden Abend und denkst, das drückt dein Interesse an deinem Kind aus. Gemeinsames HandWerkeln, Bauen, Schrauben, Hämmern und Sägen bzw. Musizieren, Bildhauern, Malen und Schreiben oder Rennen, Kicken, Wandern, Schwimmen, Radeln soll das Kind beizeiten lebenstüchtig und fit machen bzw. sein Potential entdecken lassen (1 Fußnote). Du bist überzeugt, du bereitest das Kind auf Wesentliches vor und förderst es optimal. Dabei geht völlig unter, dass es hier vor allem um DICH geht. DU willst Anerkennung und dich wertvoll fühlen DURCH dein schlaues bzw. handwerklich o. künstlerisch o. sportlich begabtes Kind. DICH soll das in einem glamourösen Licht vor deinen intellekuellen/werkelnden/kreativen/sportlichen Freunden dastehen lassen. DICH soll es stolz machen. Deine Ansichten, deine politische, gesellschaftliche, philosophische Ausrichtung, deinen Lebensstil, deine LebensWahrheiten und dein Wertesystem sollen darin bestätigt werden. Du benutzt deine Kinder, um dir weiter vormachen zu können, dass dein WeltBild wahr ist: Deine „Ich denke also bin ich“/“Ich kann körperlich leisten, also bin ich“/“Ich bin Künstler also bin ich“-Haltung, die kompensatorisch dafür genutzt wird, deine eigenen emotionalen Wunden, deine authentische Verletzlichkeit und deine ungenährte Bedürftigkeit nicht fühlen und bearbeiten zu müssen.
Wenn dein Kind emotional wird, bedürftig ist, wütend ist oder gar irrational, dann wirst du ganz unangenehm. Du wehrst in ihm/ihr ab, was du in dir nicht erträgst. Auf hoch-rationale Weise natürlich. Belächelnder „Liebes“Entzug. Beschämendes KleinMachen. Wegreden. Intellektualisieren. „Du bist doch sicher intelligent genug, um zu erkennen, wie irrational das ist, was du da gerade sagst!“... oder: „Ich habe dich dazu erzogen, dein Verhalten reflektieren zu können!“... oder: „Das liegt nur an den Hormonen, das geht vorbei und dann können wir wieder vernünftig reden wie zwei Erwachsene!“ Oder du gehst darüber hinweg, indem du knurrst: „So, jetzt reiß dich aber mal wieder zusammen, Junge/Mädel, wir wollen doch die Küche heute noch fertig streichen/den Marathon gewinnen!“ Oder du schreibst ein Gedicht, ein TheaterStück oder einen Song darüber und bedankst dich für die Inspiration.
Das Lebendige, Verletzliche, Impulsive, Leidenschaftliche, Liebende, Nähe-Hungrige und Emotionale, was persönlich-Herz-intime, Seelen-transparente Beziehung braucht, wird erstickt und beschämt, niedergemacht und abgetötet, rationalisiert oder poetisiert/vertont, weg-trainiert und mit Muskeln überlagert... bis dein Kind irgendwann genauso geschwollen und abgehoben, über allem stehend daher redet wie du bzw. genauso „fähig“ ist, seine Emotionen durch Sport, Kunst oder Handwerk zu unterdrücken wie du und ihr euch dann gemeinsam ernsthaft einbildet, das Leben entweder verstanden oder es zumindest gut im Griff zu haben.
Würdest du bitte für einen Moment in diesem Irrsinn innehalten und ehrlich mit dir sein? Bemerken, wie tot und feige du bist, während du dich hinter deinem Können versteckst und das zur WeltReligion erklärst, was du da kannst? Dass es um NICHTS von dem, was du da runterbetest und diskutierst, zusammen werkelst, an Medaillen gewinnst oder rumdichtest wirklich GEHT? Dass all deine schlauen Inhalte, SägeWerke, Meisterschaften und KunstProdukte NICHTS mit Leben zu tun haben, solange du dich nicht primär wirklich selber fühlst? Dass du dein Kind in seiner Seelenhaftigkeit abtötest, um es zu einer DenkMaschine/WerkMaschine/MusikMaschine oder einem MuskelProtz abzurichten? Weil es so sicherer für DICH ist! Weil DU Angst vorm Leben und LebendigSein hast! Vor´m NacktSein mit deiner Emotionalität vor allen Dingen. All die Dinge, du du weißt oder kannst, sind dein TarnUmhang vor´m emotional nackt und Beziehungs-intim sein. Bitte, hör auf, dein Kind dafür zu missbrauchen, dir weiterhin einreden zu können, dass du in deinem mind/durch deine Hände o. Muskeln/durch deine Kunst Erfüllung findest. Dass deine intellektuellen Kapriolen, WerkStücke, MuskelKraft und BühnenInszenierungen ein Ersatz für Liebe, Leidenschaft und Begeisterung sind. Für Herz-basierte Beziehung. Für Verletzlichkeit. Für offene Intimität zwischen Erwachsenen. Dafür, nackt berührbar zu sein. Seelisch-menschlich erschütterbar. Dein Kind macht all das (mehr oder weniger begeistert) mit, weil sein Herz hungrig-sehnend hofft, dadurch deine Anerkennung und Aufmerksamkeit zu bekommen. Warum? Weil es Anerkennung und Aufmerksamkeit inzwischen für das hält, wonach es wirklich hungert: deine menschlich-bezogene, verletzlich transagierte Liebe. Es versucht, besonders gut zu werden und strengt sich an, weil es sich von dir geliebt fühlen möchte. Findest du das nicht ziemlich tragisch? 1) sollte man sich für Liebe überhaupt nicht anstrengen müssen, denn Liebe hat absolut überhaupt gar nichts mit Leistung zu tun und 2) sind Anerkennung/Aufmerksamkeit/Lob & Bestätigung nun wahrlich keine Synonyme Liebe!
NebelPapas dieser Welt, ihr lasst eure Vaterschaft über euch ergehen, statt sie zu bewohnen und auszufüllen. Von euch gibt es keine Grenzen, keine Regeln, keine Struktur, keine Klarheit, keinerlei BeziehungsFläche, an die man andocken könnte, sich an ihr anlehnen könnte oder sich an ihr reiben könnte. Du hängst nett und formlos, nichtssagend und haltlos, beziehungslos und desinteressiert, unmännlich und ohne jegliche VorbildFunktion ziemlich schlaff in deinem Sessel. Ob mit Bier oder ohne, mit Fernseher an oder vor´m PC, hinter der TagesZeitung oder einem Buch versteckt; auf jeden Fall bist du unansprechbar. Kaum je eine eigene Meinung gegenüber deiner Frau. Keine kraftvolle, innovative Initiative. Keine Haltung gegenüber deinen Kindern. Ja, du gibst überhaupt keinen Halt; keinen Schutz, keine Führung, keine Autorität. Eigentlich bist du gar nicht richtig da. Kraftlos und saftlos. Unterwürfig und lahm. Hilflos und perspektivlos. Du gehst mit nichts voran, stehst für nichts ein, hast keine Freude, keinen Plan, keine Begeisterung. Du quältst dich durch deinen Job, um pflichtbewusst das Geld ranzuschaffen, aber hast keinen Mut (und/oder keine Ideen) für deine Passion.
Das ganze Leben interessiert dich nicht wirklich, es zieht an dir vorbei. Du erträgst es; schlaff und leblos. Wartest auf das Ende. Freundlich lächelnd. Oder vage ein schlechtes Gewissen und Unbehagen im Gegenüber erzeugend. Neblig, ungreifbar. Jetzt schon ein Geist in der ZimmerEcke. Von dir ist nichts zu erwarten. Keine Unterstützung, kein Spaß, kein Rat, keine Initiation. Du bist unerreichbar und konturlos. Irgendwie bist du auch bedürftig und suggerierst ganz leise und subtil, dass man dir deine Abwesenheit auf keinen Fall auch noch vorwerfen darf; aus irgendeinem Grund (den niemand klar kennt) hast du es auch so schon schwer genug. Kannst halt einfach nicht anders. Würdest ja gern. Wahrscheinlich. Aber es geht nicht. Also, lasst mich bitte in Ruhe.
Du lässt dein Kind verwirrt, benebelt und haltlos im Regen stehen und lässt deine Frau emotional und erotisch verhungern. An dir kann sich weder dein Sohn in Sachen MännlichkeitsVorbild noch deine Tochter in Sachen PartnerschaftsSchablone ausrichten. Und wütend sein darf man auch nicht. Weil irgendwie waberst du ja so hilflos-freundlich durch die Gegend. Still-schweigend, rein energetisch forderst du Rücksichtnahme, Schonung und Verständnis. Man ahnt, dass du vielleicht gar keine Kinder wolltest. Ist so passiert. Oder du hast sie deiner Frau „zuliebe“ gezeugt. Uhps. Du hast keine Kraft, Mann zu sein. Wortlos konditionierst du alle dahin, schonend und vorsichtig mit dir zu sein. Nichts von dir zu erwarten und trotzdem nett zu dir zu sein. Auf leise Art. Auf keinen Fall zu nah. Man hungert wie verrückt nach jedem Krümel Aufmerksamkeit und Wachheit von dir. Du ignorierst auch diesen Hunger, lächelst nur müde und traurig. Allein dein Desinteresse und deine chronische LebensLahmheit beschämen deine Kinder; alles Lebendige, Wilde, Ideenreiche, Kreative, Verspielte, Wütende, Kraftvolle und LebensFreudige wird von dir subtil erstickt, beschämt und mit müder Antwortlosigkeit abgestraft.
Manche von dir gibt’s ab und zu mal im KuschelTeddyFormat: Dann spielst du (nach Aufforderung deiner Frau, wahrscheinlich) pflichterfüllend mit den Kindern Fangen/Verstecken und was halt so ansteht; robbst kindisch mit über den Teppich, raufst dich auch mal, wenn es eben sein muss; spielst mehr mit der elektr. Eisenbahn/dem Puppenhaus als wirklich mit deinen Kindern... mit anderen Worten: hier geht es mehr um DEIN eigenes Inneres (ungenährtes) Kind als darum, MIT deinen Kindern zu sein und ihnen Vater zu sein. Für diesen Zweck darf man dich dann schon auch ab und an (weder zu oft noch zu lange) mal knuddeln; davon hast du ja schließlich auch was... und wo kriegt man sonst so leicht LiebesNahrung her, ohne sich tiefer einlassen zu müssen?
Bitte, wach auf! Guck dich mal an!! Jetzt! Sofort! Schwing deinen müden, schlaffen Hintern von der Couch hoch, geh vor den Spiegel und guck dich an!!! Hättest du bitte die Grazie, dich zu erschrecken? Und ein klitzeklein bisschen zu schämen?!?? Und würdest du dir dann bitte dringend und HEUTE NOCH Hilfe bei jemandem suchen, der emotional qualifiziert ist, dich seelisch zu nähren, so dass du irgendwann in absehbarer Zeit ein erwachsener Mann mit pulsierendem Blut in den Adern werden kannst? Mit Leidenschaft im Herzen? Mit Liebe als ImpulsGeber? Dein (inneres und äußeres) Kind braucht einen Papa. Einen Vater! Einen KraftSpender. Und mal ehrlich: Ist das, was dir da im Spiegel aus halbgeschlossenen Augen neblig entgegen schummert, ALLES, was du vom Leben wolltest? Schlaff auf der ausgeleierten Couch abhängen und auf den Krebs oder Infarkt warten, der dich vom Leiden erlöst??!?? Los jetzt: Zieh dir etwas Vernünftiges an, geh vor die Tür und such dir Hilfe! Ich komme auch mit. Beim ersten bis dritten Mal. Danach musst du alleine gehen!
SchattenBrüder, Männer und Väter, natürlich ist kaum jemand von euch rund um die Uhr nur das eine oder nur das andere. In vielen Männern/Vätern leben diese Schatten in Schnittmengen vermischt und ineinander verwoben und ich gehe stark davon aus, dass wenn du überhaupt diesen Text hier liest, du nicht nur die SchattenVersionen, sondern natürlich auch Aspekte der Essenz in dir trägst und auch mit deinem Kind/deinen inneren Schützlingen auslebst und teilst. Das Schwierige ist ja gerade, die leisen, subtilen MischFormen in sich bewusst zu bekommen und mehr und mehr dazu zu stehen, um dafür Verantwortung zu übernehmen und sie zu heilen. Den Kern des ganzen Schattens bildet ein Gefühl des InadäquatSeins im VaterAspekt; da heraus ergibt sich entweder der draufhauende, demütigende Tyrann oder der ungreifbare NebelPapa oder der stark kompensierte LeistungsDaddy. Alle drei Seiten dienen dem strategischen Ausweichen des Gefühls von Hilflosigkeit, InadäquatSein, Wertlosigkeit und Impotenz in der Vaterschaft im Speziellen und im MannSein ganz allgemein.
Zudem gibt es natürlich gerade in unserer Zeit etliche Väter, die mit viel HerzBlut probieren alle 3 SchattenSeiten zu vermeiden so gut sie nur können. Das sind Väter, die schon an der Schwangerschaft ihrer Partnerin regen Anteil nehmen. Sich mit vielen Ratgebern informieren und schlaumachen, sich mit anderen Männern austauschen, Kurse besuchen und vielleicht sogar zur ElternSchule gehen. Das ist wahrlich wunderbar und ein riesiger Schritt in die richtige Richtung. Nur bitte, bedenke, falls du so eine Sorte von Vater bist (bzw. so eine väterlich-strebsame SeelenQuelle in dir trägst), dass all das zwar vermutlich von einem guten Fleck kommt, dem sein Kind wirklich am Herzen liegt, aber was Kinder in Essenz brauchen, ist es, dass sie fühlen können, dass ihre Eltern fühlen, was sie fühlen, während sie das fühlen und warum sie das fühlen. Kein Ratgeber, kein Video, kein Kurs und keine ElternSchule der Welt kann das vermitteln, weil sie sich alle auf Informations- und VerhaltensNiveau bewegen. Einzig die eigene HerzensHeilung kann zu genügend HerzensÖffnung führen, so dass du dein Kind ohne eigene SchutzKnoten wirklich reinlassen kann, um zu fühlen, was es fühlt.
Stell dir mal einen Moment lang vor, wie es wäre, wenn du ZUERST dich selber heilen würdest, um ein wirklicher Papa werden zu können, BEVOR du Kinder bekommst: Wenn du zuerst erwachsen würdest und dich darum kümmerst, dass all das, was in deiner Kindheit verwundet oder verdreht wurde oder hungrig blieb, geheilt und genährt wird, so dass du deinen Kindern wirklich etwas zu geben hast, statt auf die eine oder andere Weise von ihnen zu fordern, zu erwarten und zu brauchen? Wie wäre es, wenn du dich an zweiter Stelle darum kümmerst, dich von deiner Passion/Berufung finden zu lassen, um sie dann zu bewohnen und auszubauen und darin dein HerzErblühen zum Ausdruck zu bringen? Wenn du dann an dritter Stelle eine Liebes- und Leidenschafts-basierte Beziehung mit deiner Partnerin voll durchblutest und ausfüllst, mit ihr in allen LebensDomänen tanzt und wächst? Um dann, irgendwann, an vierter Stelle, vielleicht darüber nachzudenken und hinein zu fühlen, ob ihr gemeinsam inkarnative EinflugSchneise für eine Seele sein möchtet, die für ca 18-21 Jahre euer Kind wird.
Bitte, gib deine eigene Angst, Unzulänglichkeit, Leere, Sinnlosigkeit, Schwäche und Wertlosigkeit nicht an eine weitere Generation weiter. Ich sage das nicht in Härte oder Vorwurf; kein einziges der hier und weiter oben geschriebenen Worte ist als Vorwurf, Urteil oder Abwertung gemeint. Ich sage all dies um dich aus deiner KomfortZone des dich-selber-auf-die-eine-oder-andere-Weise-KleinMachens aufzuwecken, wachzurütteln. Ich spreche zudem mit den oben beschriebenen Schatten nicht dich als GesamtWesen an, sondern spezifische SeelenQuellen in dir, die in ihrer SchattenOberfläche festhängen. Falls du dich also persönlich von irgendetwas besonders angegriffen fühlst, könnte das daran liegen, dass du sehr mit einer strategischen SeelenquellenOberfläche fusioniert bist. Aber das BIST nicht DU: du bist viel mehr als das. Ich sage es, um dich aus dieser Identifizierung aufzuschrecken. Ich sage es in erwachsener Ernsthaftigkeit. ich nehme dich ERNST! Deshalb habe ich kein Interesse daran, dich in Watte zu packen oder vor deiner eigenen Dunkelheit und deinen Schatten zu schützen, weil ich dir ZUTRAUE, dass du groß genug bist, da ehrlich hinzuschauen. Vertusche nicht deine Schatten. Überlagere sie nicht mit EssenzPerformance. Schau HIN! Steh dazu! Leg sie offen! Benenn sie, fühl sie, oute dich damit! Für mich bist du durch deine Schatten kein schlechterer Mensch. Ich liebe dich trotzdem. Je mehr du den Mut hast, zu deinen Schatten ehrlich zu stehen, umso tiefer wächst mein Respekt für dich. Hier geht es nicht um Schuld und Vergebung, mein Freund. Es geht um Verantwortung. Und es ist die Domäne eines erwachsenen Mannes, gesund Verantwortung zu übernehmen. Also: Auf geht’s!
Wenn es für das „zuerst dich selber heilen“ bereits zu spät ist und du schon Kinder hast, wie wäre es, wenn du den immensen Mut aufbringst, dir ehrlich anzuschauen, wie deine Beziehung zu deinem Kind wirklich ist? Wo du es brauchst und von ihm nimmst, es erZIEHST, statt es zu begleiten, es dominierst, durch es hindurchlebst, in es eindringst, dich ihm verschließt oder es drillst? Ihm nicht als kraftvolles Vorbild zur Verfügung stehst, weil du gar nicht weißt, was gesundes MannSein eigentlich bedeutet? Dich hinter mind, Härte, Körper und/oder KreativSein versteckst, um nicht Herz-intim mit ihr/ihm zu sein.
Ich weiß, es ist wirklich, wirklich schwer, dich davon wahrlich berühren zu lassen. Du möchtest da nicht hinschauen, du schämst dich, willst den Kopf in den Sand stecken, dich verstecken, du willst argumentieren und dagegen halten, kämpfen und deine Macht nicht aufgeben und hast wahrscheinlich X gute Rechtfertigungen parat..., ganz zu schweigen von intellektuellen Argumenten auf psychologischem HochschulNiveau. Oder zynische WegLachVersuche. Dich schein-drüber-stellen. Abwerten. Verspotten.
Vor allem aber, und lass uns damit bitte eine Minute ganz und gar ehrlich sein, hast du Angst davor, in deine eigenen emotionalen Abgründe hinabzusteigen und dich selber als Innerer Vater um das zu kümmern, was in DIR in Not ist. Das, werter Bruder, ist aber DEINE Verantwortung. Nicht die deines Kindes. Nicht die deiner Frau. Nicht die deiner Freunde. Auch nicht die von Gott. Und heute, da du volljährig bist, auch nicht mehr die deiner Eltern. DU bist verantwortlich für deine Heilung. Ich wünsche dir von Herzen, dass du den Mut dafür aufbringst und Pioneer einer neuen Generation von erwachsenen, unbedürftigen, verletzlichen, Seelen-starken Männern und Vätern wirst!
Iona von der Werth, Februar 2019
1) Nur, damit das keine Missverständnisse nach sich zieht: es gibt absolut nichts dagegen einzuwenden, mit dem Kind gemeinsam all diese Dinge zu tun. ich spreche hier SeelenQuellen in Männern & Frauen an, die ihre eigene Passion/ihr eigenes Hobby als Droge -auf emotional unreifem Boden, zur Vermeidung ihrer eigenen Emotionalität- kompensatorisch dafür benutzen, sich nicht tiefer auf sich selbst und andere einzulassen. ich erläutere das näher in folgendem SoulSangVideo
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